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Schönes Mühlrad hinter potthässlichem Betonkasten

Bernhard Weis von der Simonswälder Schlosserei (Bild: K. Wortelkamp)

Umkirch "Müller" Hans-Jürgen Siebert darf sich freuen. Seine Mühle bekommt, was zu einer alten Mühle gehört: Ein schönes Mühlrad. Es wird derzeit montiert. Leider steht es hinter dem potthässlichen Beton-Kasten einer "Fischtreppe", bei dem die Planer nicht bedacht haben, wo sie ihr scheussliches Bauwerk hinstellten: Vor ein teueres und schönes altes Umkircher Denkmal. In eine harmonische Mühlen-Park-Landschaft. Die Planer haben nur "ihre Fischtreppe" gesehen, bei der sie sich selbst verwirklichen wollten. Sie haben nicht das Umfeld bedacht, in dem sie harmonisch und zurückhaltend, unaufdringlich stehen sollte. Sie haben mit ihrer wuchtig-hässlichen Fischtreppe "geschrien und geklotzt", statt sie unter Berücksichtigung der Ästhetik "leise iund sanft" in die Mühlenlandschaft einzubauen. Sie hatten schlicht : einen schlechten Geschmack. Und keinen Sinn für feine Ästhetik. Sie haben ihren wuchtigen Beton-Klotz in eine zarte Landschaft gesetzt. Sie wollten ihre Beton-Fischtreppe wohl die "erste Geige "spielen lassen statt die uralte Schloss-Mühle und das Mühlrad. So wird das Schöne nun teilweise von dem Hässlichen verdeckt. Und das für ewig und alle Zeiten? 

Bernhard Weis von der Schlosserei Weis aus Simonswald ist zur Zeit damit beschäftigt, die hölzernen Schaufeln an das Metallgerüst des neuen Mühlrades an der Umkircher Mühle zu montieren. "Es wird vermutlich Freitag fertig sein", sagt er. 36 Schaufeln kommen an das neue Wasserrad. Allerdings müssen auch noch Betonarbeiten unter dem Auflager und beim Zufluss vorgenommen werden.
"Sonst mache ich immer oberschlächtige Wasserräder", sagt Weis, der sich auf den Bau von Wasserrädern und Turbinen spezialisiert hat. Das Rad an der Umkircher Mühle ist unterschlächtig, das heißt die Wasserzufuhr bekommt das Rad von unten und nicht von oben. Zuletzt war die Mühle mit Turbinen betrieben worden.
Der Gemeinderat hatte in einer Sitzung vom September 2008 die Sanierung des unterspülten Mühlengebäudes und die Anbringung eines Mühlrades beschlossen. Aus UBU und SPD kamen damals 4 Gegenstimmen. Das Wasserrad allein wird 65.000 € kosten. Die Partnerstadt Bruges beteiligt sich an den Kosten, der Förderverein Umkircher Mühle und einige Sponsoren ebenso.
Schon jetzt ist absehbar, dass das Wasserrad eine Attraktion wird. Es hat einen Durchmesser von 5,20 Metern. Viele Umkircher kommen vorbei, um seiner Entstehung zuzuschauen. Bernhard Weis arbeitet zusammen mit einem Mitarbeiter bei der Mühle. Dieser stellt die passenden Bohrlöcher in die einzelnen Bretter her, die Weis zu einer Schaufel zusammen montiert. Diese Arbeit erfordert viel Präzision. Die Simonswälder Schlosserei hatte damals das günstigste Angebot abgegeben und war zudem der einzige regionale Betrieb.
  (Umkircher Nachrichten, Artikel-Nr. 549 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 18.06.2009 09:57.

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Die Nebensache zur Hauptsache gemacht: Betonklotz contra Mühlrad (Bild: Achim Keller)  

Betonklotz vor dem neuen Mühlrad (Bild: Achim Keller)  
 
 

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