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Am Freitag war Feierabend für Chef-Koch Daniel Boschert in der Ihringer Winzerstube.

Talente gesucht: Am Freitag war Feierabend für Chef-Koch Daniel Boschert in der Ihringer Winzerstube. (Bild: Regionalia)

Die Anwerbung von Daniel Boschert brachte Jürgen Schandelmeier kein Gewinn-Glück. Bevor am Wochenende das Ihringer Winzerfest begann, waren die Würfel in der Ihringer Winzerstube gegen Boschert gefallen. Bohrerhof-Chef Bruno Bohrer sagte seinem Ex-Küchenchef Daniel Boschert in seiner neuen Geschäftsführer-Position in der Ihringer Winzerstube ein schnelles „Verfallsdatum“ voraus. (siehe Regionalia-Artikel Nr. 7275 vom 19.3.2013). Nur drei Monate gab Bohrer seinem ehemaligen Küchenchef bis zum Bruch mit seinem neuen Arbeitgeber. Bohrer sollte Recht behalten. Die Schandelmeiers haben sich am Freitag von ihrem Chefkoch und Winzerstuben-Geschäftsführer Daniel Boschert - innerhalb der vereinbarten Probezeit - schnell wieder getrennt und mit ihm die Auflösung des Arbeitsverhältnisses vereinbart. Auch Boschert wollte nach seinen Angaben nicht mehr. Deswegen wurde ein Auflösungsvertrag geschlossen. 

Boschert bezog ein  fürstliches Gehalt und wurde jetzt freigestellt

Boschert wurde sofort freigestellt. Nach Informationen unserer Zeitung hatten sie ihm ein sensationelles, fürstliches Gehalt bezahlt, um ihre neue Winzerstube in Fahrt zu bringen. Schandelmeier ließ sich nicht lumpen und Boschert hätte für diesen Top-Gehalt, das kein Chefkoch und Hotelmanager in Ihringen je verdiente, schwitzen und rennen müssen. Boschert soll sich den Schandelmeiers für viel Geld als Chefkoch und Geschäftsführer "verkauft" haben, doch beide scheinen nicht miteinander zufrieden gewesen zu sein. Sonst hätten sie sich wohl nicht so schnell wieder voneinander getrennt. War Boschert als gelernter Koch in seiner Aufgabe als Hotelmanager und GmbH-Geschäftsführer überfordert? Oder wollte er nicht mehr nur täglich am Herd stehen und kochen? Boschert sagte unserer Zeitung: "Ein guter Küchenchef muss nicht immer selbst kochen und in der Küche stehen. Ich sage und lerne meinen Köchen, wie sie zu kochen haben."

Blauäugig: Begnadeter Koch, aber kein Hotelmanager?

Waren die Schandelmeiers bei der Bewertung von Boschert zu blauäugig? Glaubten sie tatsächlich, er sei wirklich der "Erfolgs-Macher" des Bohrerhofs gewesen?  Oder hat ihnen Boschert hinsichtlich seiner Qualifikation als Hotelmanager etwas vorgemacht? Oder kam Boschert mit den Schandelmeiers nicht zurecht? Jürgen Schandelmeier sagte: „Das Management des Hotels haben wir Boschert schon vor Wochen entzogen und in die Hände der Frau meines Sohnes gelegt“. Boscherts Ex-Chef Bruno Bohrer sagte unserer Zeitung über seinen Ex-Chefkoch: „Boschert ist ein begnadeter Koch, doch bei uns hat er nicht mehr kochen wollen, und mit einer Aufgabe als Hotelmanager und Geschäftsführer ist er nach meiner Meinung wegen fehlender Ausbildung überfordert“. Bohrer sagte, Boschert produziere auch öfters Führungs-Probleme mit dem Personal. Auch in Schandelmeiers Winzerstube herrschte, unter Boscherts Ägide, hohe Personal-Fluktuation. Das kostete die Schandelmeiers viel Geld und es verärgerte viele Kunden. So musste z.B. auch der freundliche und fachkundige Restaurantleiter der Winzerstube unter Boschert gehen; er wurde danach von den sachkundigen Dattlers für ihr vorzügliches Schlossberg-Restaurant eingestellt. Schandelmeier sagte auch, dass er Boschert für einen guten Koch hält und er heilfroh gewesen wäre, wenn er am Winzerstuben-Herd geblieben wäre. Wollte Boschert also mehr Hotelkaufmann und Hotel-Manager, und nicht mehr "nur" Koch am Herd sein? Obwohl er gelernter Koch und nicht gelernter Kaufmann ist? Boschert bestand wohl auf die Manager-Position und wollte sich nicht in die Küchenchef-Position zurückstufen lassen. Daniel Boschert war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, und antwortete auf unsere schriftliche Anfrage nicht.

Schandelmeier zum Erfolg verdammt: Neue Top-Köche sind schon da.

Die Winzerstube war in letzter Zeit oft nur mässig besucht und selbst an Spitzentagen, wie an Ostern oder an Pfingsten, nicht ausgebucht. Eigentümer Schandelmeier liefen die Kosten davon, und er musste im Hinblick auf seine gewaltigen Investitionen in den größten Ihringer Hotel- und Restaurantbetrieb offenbar schnell handeln. Ein neuer Chefkoch ist bereits in Ihringen eingetroffen. Unter der Regie des neuen Küchenchefs, der in vorzüglichen Sterne-Häusern und sogar bei einem bekannten Fernseh-Koch gewirkt hat, wurde schon am Dienstagabend in der Winzerstube gekocht. Schandelmeiers neuer Chefkoch soll die Qualität der Winzerstube anheben. Boschert wird als begabter Koch schnell wieder einen anderen Job finden. Für die Schandelmeiers geht es aber um eine größere Sache. Sie müssen jetzt ihren Winzerstuben-Betrieb als erstes Top-Hotel in Ihringen etablieren, ihr Hotel füllen und viele Gäste nach Schlemmer-Ihringen bringen. Dafür brauchen sie fachkundiges Personal. Jürgen Schandelmeier: „Wir müssen noch Erfahrungen sammeln, durch schlechte Erfahrungen hindurchgehen, Lehrgeld bezahlen und unpassende Verhältnisse zum Besseren ändern.“

Avancen: Schandelmeiers Spitzengehälter wecken Begierde.

Schandelmeiers hervorragendes Gehalts-Niveau und seine pünktlichen Gehaltszahlungen sollen sich bereits in der Branche herumgesprochen haben. Deswegen dürfte man in nächster Zeit neue Köche und neue Oberkellner in Ihringen sehen. Schandelmeier soll derzeit Spitzenköchen der besten Restaurants "Avancen" machen. Er will jetzt mit Fachleuten aus Top-Küchen und Top-Restaurants neue Gäste gewinnen. Die Schandelmeiers werden auf der Straße zum Erfolg in der Hotel-Gastronomie künftig sicher noch öfters an diesen Spruch des legendären deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer denken: „Die Erfahrungen sind wie die Samenkörner, aus denen die Klugheit emporwächst.“

Autor: Werner Semmler

  (Kaiserstuhl-Tuniberg, Artikel-Nr. 7781 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 04.06.2013 18:15.

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