Farben von Monet und Renoir in der Halde:
Die Speisen auf den Tellern von Thomas Messerer sind essbare Gemälde, am Sternenhimmel des Schauinsland.
Autor: Werner Semmler
Ankunft in der Stille:
Ein Besuch auf der Schauinsland-Halde ist eine Visite in der "Himmels-Apotheke"; eine Therapie gegen Lärm und Alltagsstress.
Die frische Sauerstoff-Luft und die strahlende Sonne am Schauinsland sind Energiespender. Die Natur ist eine wahre „Himmels-Apotheke“ für den Menschen und seine Seele. Im Ferien-Hotel „Halde“ kommen Sie, am Gipfel des Schauinsland, in ein kleines Paradies. Wer auf der „Halde“ ankommt, ist der heißen Großstadt und der vergewaltigenden Masse entflohen. Er ist angekommen in der Stille!
In dieser leisen Stille erfahren die Menschen mehr als mit tausend lauten Worten. Deswegen gilt ein Aufenthalt in der Halde als Geheimtipp für „Stadtflüchter“ und „Massenscheue“. Wenn in Freiburg die Sonne in den Freiburger Kessel brennt, die Ozonwerte steigen, die Hitze unerträglich wird und die Notambulanzen Hochbetrieb haben, flüchten die Schlausten von der lauten "Massen-Herde" in die leise, kühlere "Schauinsland-Stille". Sie betrachten die Welt von ganz oben am Himmel - und genießen ihr Leben.
Mit einem Blick in seinen Suppentopf fing ich bei Thomas Messerer an.
Lass mich in Deinen Suppentopf schauen und ich sage Dir, was für ein Koch Du bist. Lass mich unangemeldet in Deine Küche und in Dein Kühlhaus schauen und ich erkenne Deine Ordnung, Deinen Charakter und Deine Seele. Das ist meine Prämisse bei der Beurteilung guter Köche. Wie der Koch, so seine Suppe! In der Liebe, die ein Küchenmeister seinen Suppen schenkt, erkenne ich in vielen Fällen seine versteckte Begabung und seine wahre Kochkunst. Deshalb beurteile ich gute Köche auch nach ihren Suppen, nicht nur nach ihren Speisen und ihren schönen Speisekarten und Reden. Die Sauerampfer-Suppe von Thomas Messerer war keine mehrfach aufgekochte Brühe, sondern eine frisch gekochte, meisterhafte Suppe aus Zwiebeln, Staudensellerie, Knoblauch, Weißwein, Gemüsebrühe Sahne, Milch, Gewürzen und mit jeder Menge Sauerampfer. Ihr aufgeschäumtes, glänzendes Gesicht lieferte nicht nur eine „Impression“ (einen Eindruck) vom Sauerampfer und vom Koch. Die Messerer-Suppe erschien auf dem Teller wie ein farbenfrohes Gemälde, wie ein Bild von den berühmten Impressionisten Claude Monet oder Pierre-Auguste Renoir. Über die Suppe hatte Messerer farbige Gewürze und Gewürzblumen gestreut. Mit der Sauerampfer-Suppe lieferte er eine „Expression“ (einen Ausdruck) seiner Kochkunst.
Wird ein „Bayern-Münchner“ neuer „Küchengott“ auf dem Schauinsland, in Baden?
Als der „junge Wilde“ Thomas Messerer, als damals 29-jähriger Jungkoch, Küchenchef im Highlight-Restaurant des „Innside“ in der Münchner Parkstadt Schwabing wurde, waren die Feinschmecker und die Journalisten begeistert. Im „Showroom“ des damaligen Restaurants „Schweiger2“ von TV-Koch Andreas Schweiger hatte er sich mit ihm zuvor (2009) einen Michelin-Stern erkocht und war im kulinarischen Zentrum Deutschlands angekommen: Im Sternen-Himmel der Bayerischen Landeshauptstadt München. Alle dachten, Messerer würde München ewig treu bleiben. Im „Innside“, auf dem Spectaculum des Highlight-Towers, wurde Messerer selbst als „Highlight“ und als „farbenfroher Koch-Poet“ verkündet. Er stelle ein „Gourmet-Abenteuer mit Zukunft“ in hohe Aussicht. „Vom Ernst des Lebens halb verschont ist der schon, der in München wohnt“. Das schrieb einst der deutsche Lyriker Eugen Roth. Auch Ernest Hemingway war von München angetan und riet: „Fahren Sie gar nicht erst woanders hin, ich sage Ihnen, es geht nichts über München. Alles andere in Deutschland ist Zeitverschwendung.“ München ist nicht nur die Weltstadt mit Herz, sondern Deutschlands Hauptstadt für Feinschmecker und der Sterne-Köche. Der Sterne-Koch Thomas Messerer hielt sich allerdings nicht an den Hemingway-Rat, obwohl er in München geboren, aufgewachsen und ausgebildet wurde. Messerer schaute ins Land und fuhr in den Schwarzwald und auf den Schauinsland. In 1147 Meter Höhe, hoch über der Schwarzwaldhauptstadt Freiburg, wurde ihm offenbar klar: Hier herrscht nicht die Großstadt, sondern die Stille. Hier wirken die „Küchen-Götter“ am Sternenhimmel des Schwarzwaldes und man isst in Baden "wie bei Gott in Frankreich". Messerer packte seine Küchenmesser in München zusammen und ließ den Herd von Martin Hegar in der Halde auf Temperatur bringen. Seit März 2015 ist er Küchenchef mit einer Brigade von rund 25 Köchen.
Ein Gloria für die Halden-Küche unter Thomas Messerer.
Thomas Messerer bietet mit seiner Küchenbrigade in der Halde vorzüglicher Kochkunst. Mit seinem Knowhow (und seinen vielfältigen Erfahrungen) ist er in der Lage, den „Lukullus am Schauinsland“ zu spielen; mit Spezialitäten aus den Küchen von Deutschland, Bayern, Österreich, Tirol, Frankreich, Italien und der Schweiz. Messerer kann es mit allen Sterne-Köchen im Breisgau aufnehmen. Nur Douce Steiner dürfte er schwer überbieten können. Sie ist für mich, ohne jeden Zweifel, die beste Köchin im ganzen Land. Einen sportlichen Wettkampf um die besten Küchenleistungen dürfte es jetzt zwischen den Küchenbrigaden des Colombi-Hotels und der Halde geben.
Neue Küchen – neue Ideen: Nur der Wechsel bringt Erfahrung.
Mit seinen 10 Berufsstationen als Koch hat Thomas Messerer, auf der bunten "Speisekarte" seiner Jugend, nicht „Sitzfleisch“, sondern den Wechsel gewählt; um die Vielfalt der Kochkunst kennenzulernen. Messer hat dabei manchem großen Meister über die Schultern geschaut und schulte dabei seine Phantasie für den ständigen Wandel. Messerer beherzte die Klugheit von Albert Einstein: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“. Wenn der „Bayern-Münchener“ heute auf dem Schauinsland „Lukullus“ spielt, würde der römische Senator und Feldherr Lucius Licinius Lucullus (*117 v. Chr.; † 56 v. Chr.) ihn mit „Complimenti“ und einem „BRAVO“ motivieren und ihm bescheinigen, dass der pure Genuss eine positive Sinnesempfindung ist, die mit körperlichem und geistigen Wohlbehagen verbunden ist. In seiner großen Hotelküche kann Messerer natürlich nicht ständig Konstanz in der individuellen Höchstklasse bieten, wie Douce Steiner in ihrer kleinen Küche. Mit „Qualitätsschwankungen“ muss man, bei Hochbetrieb in der Halde, rechnen.
Service in der Halde: Wie es Euch gefällt?
Bedient wird man in der Halde freundlich, ländlich, locker und unkonventionell. Wer gewohnt ist, Colombi-Ansprüche an die Perfektion des Restaurant-Service zu stellen, könnte enttäuscht sein. Das Restaurant wird geleitet von Dimitrios Chatzipavlidis und der kann Günter Hilbert, dem „Maître d'hôtel“ des Colombi-Hotels, sicher nicht das Wasser reichen. Hilbert ist eine regionale Legende, der junge Chatzipavlidis braucht noch eine bessere Lehre und mehr Erfahrung.
Hotel-Restaurant „Die Halde“
Halde 2, 79254 Oberried-Hofsgrund; Telefon 0 76 02/9 44 70: Küchenzeiten: Montag bis Freitag von 13:00 bis 17.30 Uhr und 18:00 bis 20.30 Uhr. Wochenende und Feiertage: 12.30 Uhr bis 17.30 Uhr und 18:00 bis 20.30 Uhr; Kaffee und Kuchen täglich von 14:00 bis 17.30 Uhr. Tischreservierung empfohlen.
Biographie des Spitzenkochs Thomas Messerer
Vorname: Thomas Marco
Familienname: Messerer
Jahrgang 1983 Geburtsort: München
Thomas Messerer ist verheiratet und hat drei Kinder.
AUSBILDUNG
03/00 bis 07/03 Ausbildung zum staatliche geprüften Koch an der Berufsschule für Hotel-, Gaststatten- und Braugewerbe in München
09/99 bis 07/00 Neuhof Realschule München, Realschulabschluss
09/94 bis 07/ 99 Städtisches Willy-Graf Gymnasium, München
09/90 bis 07/94 Burmesterschule, staatliche Grundschule an der Burmesterstraße, München-Freimann
BERUFSWEG
seit 1.3.2015 Küchenchef in der Halde auf dem Schauinland, Oberried
8/12 bis 01/15 Küchenchef im Restaurant „HIGHLIGHT“ im INNSIDE, Parkstadt Schwabing, München
11/09 bis 06/12 Küchenchef Restaurant „Schweiger2“, München, 1 Stern Michelin
03/09 bis 09/09 Souchef „The Big Orange“, Cafe & Restaurant, Wanganui, Neuseeland
01/07 bis 09/08 Chef de Partie F.E.B. GmbH, München
03/06 bis 01/07 Chef de Partie Restaurant G*Munich, München
01/06 bis 03/06 Chef de Partie, Restaurant Chinaturm, München
09/05 bis 12/05 Chef de Partie Restaurant „Cocoon“, München
03/04 bis 08/05 Jungkoch Restaurant „Schreiegg's Post“, München
08/03 bis 12/03 Jungkoch „Drehrestaurant im Olympiaturm“, München
PRAKTIKA
11/02 Jorimann's Refugium 2 Wochen St. Moritz, Schweiz 1 Stern Michelin
06/03 Restaurant Colon 1 Woche Porto Colon, Mallorca, Spanien
Thomas Messerer beherrscht neben seiner deutschen Muttersprache die englische Sprache in Wort und Schrift.
PERSÖNLICHE INTERESSEN: Reisen, Essen, Menschen, Kultur, Natur, Fotografie