Fünf Mitbewerber gegen Salomon
Dieter Salomon braucht sich nicht mehr bemühen, ein anderer zu werden. Viele sagen, in seiner Amtszeit sei er anders geworden. Und „die Anderen“ haben wir schon: Fünf weitere Bewerber stehen zur Wahl. Salomons Mitbewerber Anton Behringer, Monika Stein, Manfred Kröber, Martin Horn und Stephan Wermter wollen zwar auch mit den gängigen grünen Parolen punkten, aber hinsichtlich ihrer politischen Erfahrungen sind sie noch ziemlich „grün hinter den Ohren“. Sie haben noch keinerlei Erfahrungen mit dem Regieren einer Großstadt und auch nicht mit der Führung einer Behörde (mit so vielen Mitarbeitern). Eine Großstadt gut zu managen ist heute eine wahre Kunst. Es genügt nicht, nur „Meister der Worte“ und Verkünder guter Absichten zu sein. Das könnten die Bürger erkennen: Intelligente Wähler beurteilen Politiker nach Erfahrungen und Taten!
Neutralität auch für Naivität und Blabla?
Der Badischen Zeitung wurde der Vorwurf gemacht, sie pusche Salomon. Ich habe mir die Veröffentlichungen der BZ in den verschiedenen Formaten angesehen und muss die Kollegen in Schutz nehmen. Sowohl Chefredakteur Thomas Fricker wie auch der Leiter der Stadtredaktion, Uwe Mauch, und der Leiter der Heimatredaktion, Holger Knölferl, haben gute Arbeit geleistet und allen kritische Fragen gestellt. Journalisten müssen nicht nur objektiv informieren, sondern auch zur Meinungsbildung beitragen. Wenn Kandidaten nur naive Wunschvorstellungen vortragen kann es auch zu ihrer Aufgabe gehören, diese zu zerpflücken und ggfls. als allgemeines „Blabla“ zu demaskieren.
Beton-König Salomon?
Kenner der Freiburger Szene gingen bisher davon aus, Salomon werde das Rennen mit seinem erworbenen Amtsbonus mühelos gewinnen, doch sein Wahlkampf blieb bisher etwas farblos und seine Kontrahenten punkteten mit frischer Kreativität. Freiburg hat in Salomons Amtszeit so viel gebaut wie noch nie. Wegen seiner vermeintlichen Nähe zu Freiburgs mächtigen Baulöwen und dem gewaltigen „Betonfluss“ wurde er (hinter vorgehaltener Hand) auch schon als „Beton-König Salomon“ verspottet. Salomons „Duzfritzen“ mit den „Baufritzen“ und den Großköpfen der Stadt, kommt nicht gut an und vermittelt einen Hauch von unterstellter Kumpanei und Patenschaft, statt gebotene Distanz. Salomon residiert in seinem Wahlkampf mit seiner grünen Equipe direkt im Hauptquartier des "Baulöwen" Gernot Pöpperl in der Rehlingstrasse 17A . Rüdiger Soldt, der politische Korrespondent für Baden-Württemberg, titelte am 19.4.2018 in der FAZ süffisant von einer „Wahl in geschmäcklerischen Zeiten“. Wenn Salomons sichtbare Werke, seine Erfahrungen und seine inzwischen erreichte Kompetenz nicht punkten sollten, dann könnte nur das in Baden berüchtigte „Gschmäckle“ im Hintergrund der Meinungsbildung mitschwingen (Someone to Watch Over Me) und Salomons als sicher geltende Wiederwahl schon im ersten Wahlgang verhindern. In einer objektiven Gesamtschau können die meisten Kandidaten (außer vielleicht der Unternehmer Anton Behringer) Salomon das Wasser nicht reichen. Für Experimente und teurere Lehrjahre hat Freiburg kein Geld und keine Zeit: Deswegen habe ich den Mut, die Wiederwahl von Dieter Salomon zu empfehlen. Mein Urteil baue ich auf der Einholung von verdeckten Auskünften bei den Personen, die über die vielen Jahre reale und praktische Erfahrungen mit Salomon gesammelt haben. Objektive Erfahrungen schlagen emotionales Hörensagen!
Wechsel-Versprechungen?
Martin Horn führte ein starkes Argument in den Wahlkampf ein: Zwei Amtszeiten mit insgesamt 16 Jahren Salomon-Regierung seien genug und drei Amtszeiten mit 24 Jahren Salomon seien zu viel: Die Demokratie lebe vom Wechsel. In Erinnerung an Konrad Adenauer, Helmut Kohl und Angela Merkel (und mit Blick auf Donald Trump) sind ewige Amtszeiten in berechtigte Kritik gekommen. Eine Beschränkung der geliehenen Macht auf zwei Amtszeiten wäre nicht nur bei Präsidenten und Kanzlern, sondern auch bei Bürgermeistern, sinnvoll. In einer Demokratie sollten auch einmal andere der gleichen Generation an die Macht kommen und nicht erst die nächste Generation.
Wollen und Können: Erfahrungen schlagen Worte und Wünsche.
„Erfahrungen seien die Samenkörner, aus denen erst die Klugheit emporwachse“, meinte Konrad Adenauer. Doch Erfahrung ist nicht vererblich. Der Wert der Erfahrung ist nun das Pfund von Dieter Salomon bei den Wählern. Denn nur Erfahrung macht bekanntlich den Meister. Das Amt des Bürgermeisters ist kein Beruf, den man zuvor in drei Lehrjahren erlernt. Deswegen machen die Anfänger eine harte Lehre und ihnen unterlaufen viele Fehler. Nur in langen Amtsjahren lernen Bürgermeister das Handwerk, das man nur mit Wünschen und Worten (und in kurzer Zeit) niemals lernen kann. Wenn ein Bürgermeister in 16 Jahren Kompetenz und Erfahrung angesammelt hat, kann dies für die Stadt ein wertvolles Kapital sein. Wenn aus dem ursprünglichen „Bürgermeister-Lehrling“ ein Meister und Könner geworden ist, der das Ohr für seine Bürger bewahrte und auf dem Teppich geblieben ist, dann kann es durchaus sinnvoll sein, ihn in eine dritte Amtszeit zu wählen. Ich habe über Vertrauenspersonen die Bürgermeister zahlreicher Kreisgemeinden indirekt befragen lassen, was sie fachlich von Dieter Salomon halten. Ihre Urteile deckten sich im Wesentlichen mit dem Urteil des Umkircher Bürgermeisters Walter Laub, der sagte: „Dieter Salomon ist intelligent, kompetent, seriös und zuverlässig. Er führt die Stadt umsichtig und mit Weitblick und ich habe nur gute Erfahrungen mit ihm gemacht“. Ein BM kann es niemals allen recht machen. Viele kommen zu ihm und wollen etwas, was der Befriedigung ihrer eigenen Interessen dient. Er muss oft ablehnen, weil er auch das Gemeinwohl und die Interessen der Anderen bedenken muss. Das schafft primitiven Hass und hartnäckige Feinde.
Autor: Werner Semmler