Regionalia
Freiburg
Sonntag, 22. Dezember 2024
ISSN 2698-6949
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Wirtschaft+Finanzen

Sparkasse Freiburg vor Milliarden-Deal?

Milliarden-Deal am Dietenbach? Sparkasse Freiburg vor Jahrhundert-Projekt. (Bild: Regionalia)

Freiburgs „Großer Finanz-Zampano“, die Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau, steht im Milliarden-Spiel mit Geld, Immobilien, Krediten und Euros. Sie muss die Balance zwischen der Realwirtschaft in der Region und der vermeintlichen „Zombie-Politik“ der Europäischen Zentralbank finden.

Mit einem betreuten Kundenvolumen von über 12 Milliarden Euro steht die Freiburger Sparkasse tief im Geld-Spiel, kann aber eine solide Bilanz vorweisen. Zum „Großen Zampano“ für die wirtschaftliche Entwicklung kann sie mit dem neuen Stadtteil Dietenbach werden, denn dort steht sie vor einem „Milliarden-Deal“. Mit dem zurzeit stattfindenden Aufkauf der Flächen hat sie die wichtigsten Fäden und die Chance auf gewaltige Folgegeschäfte in der Hand, falls ihr die Stadt Freiburg nicht nur die Rolle des „nützlichen Strohmanns“ zuweist. Ob die Sparkasse als „Triumphator“ und Finanz- und Immobilien-Champion vom Dietenbach-Feld zieht, muss man abwarten. Mit dem Aufkauf der Flächen hat sie einen „Virtuosen“ für die Überzeugung von Landwirten im Einsatz: Ingmar Roth ist das Sparkassen-Ass beim Bauflächenkauf. Der Überzeugungs-Star hat bereits „Optionsverträge“ für 63 Hektar der Dietenbach-Fläche akquiriert. Sein Köder und Eye-Catcher: 54 Euro pro qm von der Sparkasse beim freihändigen Verkauf bringt mehr als 16,50 Euro pro qm bei einer Enteignung durch die Stadt. Dieser Lockvogel zieht! Das Risiko der Sparkasse aus den Grundstücksverträgen ist bei den vereinbarten Kaufoptionen „stark beschränkt“. Vertragsfuchs Ingmar Roth machte für die Sparkasse so raffinierte Verträge, dass sie aussteigen kann, wenn sie „rot“ sieht. Falls sich die Geschäftsgrundlagen des Dietenbach-Deals ändern, kann die Sparkasse die Verträge abtreten oder von ihnen zurücktreten.

Unser Euro-Geld und die Währungen sind mit der Politik zu einem schrägen Phantom verkommen. Die realen Geschäftsgrundlagen der Sparkassen, die Förderung und Belohnung des Sparens und die Ausgabe der Spareinlagen an die investierenden Kunden in der Region, wird derzeit in der „Reductio ad absurdum“ widerlegt. Die Sparer werden mit Null-Zinsen bestraft und die Spekulanten mit Immobilien mit niedrigen Zinsen und hohen Renditen belohnt. Damit findet eine gewaltige Umverteilung vom "betrogenen" Sparvolk auf die Reichen statt, die billiges Geld mit "Zinsgeschenk" erhalten. Die Sparkasse kann dem Geldspiel – einstweilen - jedoch gelassen zusehen, denn während sie den Sparern für ihre Einlagen keine Sicherheiten stellen muss, lässt sie sich von den Immobilienkäufern Grundschulden eintragen. In jedem "Endspiel" hätte sie die Immobilien-Trümpfe in ihrer Grundbuch-Hand.

Es wird erschreckend sichtbar, dass bei den Sparkassen zwar noch das reale Gesetz von Soll und Haben und die Macht der Zahlen der Real-Wirtschaft gelten, aber im "Spielcasino" der EZB der vermeintlich größte "Währungsschwindel" aller Zeiten Einzug gehalten hat. In der „Zombie-Bilanz“ der EZB zeigt sich das „griechische Phantasma“ ihres Währungs-Phantoms: Das Trugbild der in Massen gedruckten Euros und die Überflutung mit „Wert-Einbildungen“ auf gedrucktem Papier, das sich Euro nennt. Seit die Käufer fauler Anleihen und Wertpapiere, für die sie jahrelang Zinsen kassiert haben, die Wertpapierverluste nicht abschreiben und vergessen müssen, sondern die EZB die von den Schuldnern nicht bezahlten und nicht eingelösten Schuldversprechen aufkauft, wird frisches Geld in Masse in das neue Spiel gepumpt. Das nicht zurückgezahlte (verbrauchte und verprasste) Geld wird bei den Gläubigern nicht als faule Schulden gestrichen (Schuldenerlass), sondern einfach "verdoppelt". Die EZB druckt neues Geld, kauft damit die faulen Papiere auf und bezahlt die Gläubiger, statt ihnen die „Verluste“ für ihre Geld-Spekulation zuzuschreiben. Nachdem die alten Schuldpapiere - ohne Rückzahlung durch die Schuldner - aufgekauft und den Besitzern dafür frische Euros gutgeschrieben wurden, beginnen diese mit den neuen Euros ihr neues Spiel. Das Geld der Euro-Besitzer wird um den Betrag der Verdoppelung entwertet. Mit dem frischen Geld beginnt der neue Kreislauf, sie kaufen sich damit erneut Staatsanleihen und Wertpapiere, und hoffen erneut, dass diese eines Tages durch die Schuldner zurückgezahlt werden. Am Ende des Spiels werden aus Milliarden-Summen noch größere Billionen-Summen und die Sparer: Erneut die Dummen. Die Regierungen verkaufen dem Volk weiter Staatsanleihen und künftig Eurobonds (Bond = Fessel) - und Leben "auf Kredit". Die vermeintlichen "Rücklagen" in den Renten/Sozial/Kranken/Arbeitslosenkassen sind bereits überwiegen "ausgeliehen": An die Banken und für den Kauf von Staatsanleihen. Den Nachfolgern der Schulden-Politiker bleiben, nach diese Gewalttaten, der Euro-Sintflut und dem Wachstums-Strohfeuer für die neue Generation: Massive Steuererhöhungen, Hyper-Inflation oder Währungsreform. Denn, seit es Staaten gibt, hat noch kein Staat der Welt jemals alle gemachten Schulden bezahlt. Die vollständige Tilgung der Staatsschulden wurden immer auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben und am Schluss mit einer Währungsreform auf dem Rücken der Sparer erlassen und gestrichen. Dazu sagte mir einst schon Helmut Schmidt: "Schulden werden auf dem Papier gemacht und auf dem Papier gestrichen". Vorerst ist erneut Wirtschaftswachstum angesagt, mit dem verdoppelten, frisch gedruckten Geld. Wer dafür reale Werte gibt, gibt Kredit und sammelt Hoffnungen auf dem Papier. Ein neuer "Geldregen" mit gedruckten Euros und Dollars, vermutlich sogar mit "geschenktem" (Helikopter-) Geld, wird kommen, um künstliches "Wachstum" zu erzeugen und die Inflation anzuheizen. Die Schulden werden bleiben und auch das aufgeschobene und versteckte Schulden-Drama von Griechenland und Italien kommt sicher demnächst erneut zurück.

Zum "Währungsbetrug" sei erinnert an das berühmte Zitat des Amerikanern Henry Ford: "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir morgen früh eine Revolution". Ich verweise dazu auf meinen früheren Währungsartikel am Schluss dieses Zeitungsberichts. Eine Reform des Weltwährungs-Systems von 1944 ist überfällig. Die Bundesrepublik Deutschland trat dem „Bretton-Woods-System“ im Jahr ihrer Gründung (1949) bei und ratifizierte das Abkommen mit dem Gesetz vom 28. Juli 1952. Am 27.2.1953 schloss Bundeskanzler Konrad Adenauer das von seinem genialen Unterhändler Hermann Josef Abs ausgehandelte Londoner Abkommen über Deutschlands schwindelregende alte Auslandsschulden. Oft hört man diesen falschen Politiker-Spruch: „Es ist genug Geld da!“. Doch die reine Wahrheit lautet dann: Es kann frisches Geld gedruckt und es können neue Schulden gemacht werden. Auch die „Reserven“ auf den Konten der Renten- und Sozialkassen und der Arbeitslosenversicherung sind überwiegend bereits „ausgeliehen“, durch Kauf von Staatsanleihen und „Kredite“ an Banken.

In derzeitigen Chaos - zwischen ehrlicher Realwirtschaft mit limitierten Sachwerten und dem vermeintlichem „Währungsbetrug“ mit Phantom-Werten - solide zu Wirtschaften und eine Bank zu betreiben ist ein Spagat, der den deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken bisher dennoch erstaunlich gut gelungen ist. Die Regionalbanken im Breisgau (Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken) sind überwiegend gut aufgestellt und weisen überwiegend bessere Bilanzen aus, als Deutschlands Großbanken.

Der Vorstand der Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau legte für das Geschäftsjahr eine solide Bilanz vor. Sie zeigt eine gesunde, vorbildlich geführte Sparkasse. 

Stärkung der Regionalbanken durch Abgang der Großbanken.

Das bewährte Regionalbankprinzip erlebt eine Renaissance. Das vermeintliche Versagen und die fragwürdige und sprunghafte Geschäftspolitik einiger Großbanken bot der Sparkasse und der Volksbank eine große Chance. Die einst stolze Dresdner Bank und die Bank für Gemeinwirtschaft verschwanden vom Markt. Die Deutsche Bank verabschiedete sich weitgehend vom Gewerbe und vom Mittelstand, und war und ist, wie die Commerzbank, mit sich selbst und ihren Verlustquellen beschäftigt. Die Sparkasse Freiburg und die Volksbank Freiburg stiegen in diese gewaltige Lücke ein und retteten die Gewerbebetriebe und den Mittelstand einer ganzen Region. Sie standen den Unternehmen mit Krediten zur Verfügung und finanzieren viele Bauherren. Ohne dieses Engagement wären wohl bei vielen die Lichter ausgegangen, oder sie hätten die Investitionen nicht allein stemmen können. Heute ist die Sparkasse Freiburg die mit Abstand bedeutendste Bank im Breisgau, gefolgt von der Volksbank Freiburg eG. Dabei wirtschaftet die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau auch gut: Ihre Cost-income-ratio hat sich sogar auf 59,7 % verbessert. Die Cost-Income-Ratio (kurz CIR) kennzeichnet das Aufwands-Ertrags-Verhältnis und gibt Aufschluss über die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit einer Bank. Berechnet wird das Verhältnis der Kosten und des Aufwandes zum Ertrag. Die Kennzahl sagt aus, viele Cent eine Bank aufwenden muss, um einen Euro Ertrag zu erzielen. Die Volksbank Freiburg ist unwesentlich geringer effizient (CIR 65). Die Deutsche Bank offenbart ihrer „verlustreiche Krankheit“ nach ihren chaotischen Zick-Zack-Eskapaden und ihren weltweiten „Traumtänzen“ mit ihrer miserablen CIR-Performance von 119,6. Was bei der einstigen Vorzeigebank nach Hilmar Kopper, Rolf Breuer und Josef Ackermann geschah, ist kein „Peanuts“ mehr, sondern ein Milliarden-Desaster.  Die "Leverage-Effekte" in ihren Geschäften dürften sich weiter als Bumerang erweisen und können zur "Banken-Bazzoka" mutieren.

Nach wie vor ist das Eigenkapital der Banken und Sparkasse im Hinblick auf ihr bewegtes Geschäfts- und Kreditvolumen zu gering. Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau weist gerade einmal einer Sicherheitsrücklage (Eigenkapital) von 335 Mio. Euro aus, während die nur etwa halb so große Volksbank Freiburg ihr Eigenkapital um 4 Millionen Euro auf 338 Mio. Euro erhöht hat. Auf Rückfrage in der Pressekonferenz teilte Sparkassenchef Marcel Thimm mit, die Sparkasse habe noch stille Rücklagen und damit annähernd 700 Mio. Euro Eigenkapital.

In einer Bankenkrise dürften die Regionalbanken, die sich in der Realwirtschaft bewegt haben, sicherer sein als die Banken, die sich im Phantom des "Spekulatoriums" mit Papierwerten und Derivativen bewegten. Die Realwerte im Breisgau sind fest in der Hand der Sparkassen und Volksbanken. Marcel Thimm, der Vorsitzende des Vorstandes der Sparkasse, dürfte in der Tat der mächtigste Mann im Breisgau sein.  Wir verweisen hier  auf unser Fernseh-Interview mit ihm.

https://regionalia.de/der-maechtigste-mann-im-breisgau-sparkassen-chef-marcel-thimm-im-fernseh-interview_A15733

Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau:
Solide Bilanz mit Realgeschäften im EZB-Bazooka mit dem Euro und gegen die Sparer
.

Die Vorstände der Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau, legten für das Geschäftsjahr 2019 eine solide Bilanz vor. Der Vorstand besteht derzeit aus vier gewählten Mitgliedern  und fünf stellvertretenden Vorstandsmitgliedern.

Vorstände:
Marcel Thimm (Vorstandsvorsitzender, Gesamtbanksteuerung)
Bernd Rigl (Vorstandsmitglied, Firmenkundengeschäft)
Lars Hopp (Vorstandsmitglied, Interne Dienstleistungen)
Erich Greil (Stv. Vorstandsvorsitzender, Privatkundengeschäft)

Stellvertretende Vorstandsmitglieder:
Uwe Hass-Chiandetti
Markus Hildmann
Ingmar Roth
Beate Schwarz
Wolfgang Wittor

In der verknappten Zusammenfassung liefert die große Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau folgende zahlen für das abgelaufende Geschäftsjahr 2019:

- Bilanzsumme steigt um 5,4% auf 6,8 Mrd. Euro

- Kundenkreditbestand erhöht sich um +4,9%

- Hohe Nachfrage nach Baufinanzierungen: +14,1%

- Höchster Einlagenzuwachs seit über 25 Jahren: +8,1%

- Bestand an Kundenwertpapieren erhöht sich um 10,1%

- Sparkasse führt Apple Pay ein

- Weniger Zinsüberschuss, mehr Provisionserträge

- Verwaltungsaufwendungen steigen leicht

- Gute Kosten-Ertrags-Relation: 59,7%

- Operatives Ergebnis auf Niveau des Vorjahres

- Unveränderter Jahresüberschuss

Bilanz 2019 der Sparkasse Freiburg – Nördlicher Breisgau

Bilanzsumme 6.835 Mio. € (Veränderung: +5,4% bzw. +348 Mio. €)
Betreutes Kundenvolumen1*) 12.241 Mio. € , (Veränderung +7,1% bzw.+807 Mio.€)
Bestand Kundenkredite 5.128 Mio. € (Veränderung+4,9% bzw. +242 Mio. €)
Neue Kreditzusagen 1.191 Mio. € (Veränderung 1,5% bzw. -18 Mio. €)
Bestand Kundeneinlagen (bilanziell) 5.116 Mio. € (Veränderung+8,1% bzw. +382 Mio. €)
Bestand Kundenwertpapiere2*) 1.997 Mio. € (Veränderung+10,1% bzw. +184 Mio. €)
Ertrag 164 Mio. € 163 Mio. € (Vorjahr/Veränderung +1 Mio. €)
Zinsergebnis 109 Mio. € 111 Mio. € Vorjahr/Veränderung -2 Mio. €)
Provisionsergebnis.+ sonst. Erträge 55 Mio. € (Vorjahr/Veränderung 52 Mio. € / +3 Mio. €
Aufwand 99 Mio. € 98 Mio. € / +1 Mio. €
Personalaufwand 65 Mio. € 64 Mio. € / +1 Mio. €
Sachaufwand 34 Mio. € 34 Mio. € / unverändert
Operatives Ergebnis (vor Bewertung) 65 Mio. € / unverändert
Ergebnis vor Steuern3*) 24 Mio. € 22 Mio. € / +2 Mio. €
Steuern aus dem Gewinn 17 Mio. € 15 Mio. € / +2 Mio. €
Jahresüberschuss 7 Mio. € 7 Mio./ unverändert
Durch die Sparkasse gewährte Spenden: 1,7 Mio. EURO
Sicherheitsrücklage (Eigenkapital) 335 Mio. € 328 Mio. € / +7 Mio. €
Cost-Income-Ratio 59,7 / +0,5%-Punkte
Geschäftsstellen 47 / unverändert
Mitarbeiter/Innen 1.051 / minus-9
Auszubildende 58 minus -2
*1) Kundenkredite + Kundeneinlagen + Kundenwertpapiere *vorläufige Zahlen
*2) Kurswerte zum Jahresende 2019; im Vergleich zum Jahresende 2018
*3) Nach Berücksichtigung: Bewertungsmaßnahmen, neutrales Ergebnis, Reservenbildung

https://regionalia.de/loslassen-gewinnt-festhalten-verliert-panzer-dollar-oder-waehrungs-uno-gegen-falsche-hoffnungs-euro_A10462
 

Autor:  Werner Semmler Chefredakteur (Freiburger Nachrichten, Artikel-Nr. 16654 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 03.03.2020 18:12.

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Jahrespressekonferenz des Vorstandes der Sparkasse Freiburg (Bild: Regionalia)  

Sparkassen-Freiburg: Bernd Rigl (Vorstandsmitglied, Firmenkundengeschäft) Marcel Thimm (Vorstandsvorsitzender, Gesamtbanksteuerung) Erich Greil (Stv. Vorstandsvorsitzender, Privatkundengeschäft) Lars Hopp (Vorstandsmitglied, Interne Dienste) (Bild: Regionalia)  

Freiburgs Sparkassen-Ass beim Bauflächenkauf am Dietenbach: Ingmar Roth, stv. Vorstandsmitglied der Sparkasse Freiburg. (Bild: Regionalia)  
 

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