„Grenzerfahrer“ zu Gast in Breisach- Motorradduo Voigt macht Station in der Europastadt

Pünktlich um 14 Uhr 30 fahren Helene und Ralf Voigt mit ihrer schweren BMW vor der Breisach- Touristik vor, wo sie bereits von ihren Gastgebern/Innen Annette Senn von Breisach- Touristik, Swetlana und Engelbert Hau vom Hotel und Restaurant „Kapuzinergarten“ und den Vertretern/Innen der lokalen Presse erwartete werden. Und mit einer Engelsgeduld lassen Sie sich trotz Hitze und dicker Motorradkluft fotografieren. Man sieht es gleich, hier sind Profis am Werk. Die Beiden sitzen nicht zum ersten Mal auf dem Motorrad und auch der Umgang mit den Medien ist ihnen bestens vertraut. Kein Wunder, denn Ralf Voigt ist selbst Fotograf und betreibt das Internetportal „reisetourer.de“. Das Motorrad ist neben den obligatorischen Fliegenleichen über und über mit Aufklebern bedeckt. Werbung gehört ebenso zum Tourhandwerk, denn schließlich fährt das frisch vermählte Paar für einen guten Zweck. Alle Einnahmen aus der Aktion spenden die leidenschaftlichen Genussbiker der Deutschen Krebshilfe e. V., die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1974 ohne öffentliche Fördemittel neben der Krebsforschung vor allem um die Unterstützung Krebskranker und deren Angehöriger kümmert, die für Betroffene auch oft zur Grenzerfahrung wird. Im kühlen Inneren der Breisacher „Vinothek“ werden die rund 20 Kilo schweren Motorradsachen abgelegt und während sich die übrigen Gäste mit Sekt erfrischen, trinkt der Motorradfreund Voigt ein Mineralwasser. Die 19. Etappe, sei Breisach, berichtet Ralf Voigt, der mit seiner Frau gestern noch von Hindelang nach Tengen unterwegs war und heute über den Schwarzwald gekommen ist. Knapp 5000 Kilometer sind die Beiden bisher in Tagesetappen von 100 bis 500 Kilometern entlang der deutschen Grenze gefahren und haben sämtlichen Anliegerländern einen mehr oder weniger kurzen Besuch abgestattet. Während die Strecke von Köln in Richtung Schleswig- Holstein zumindest fahrerisch eher langweilig gewesen sei, habe man einige Pässe in Österreich gleich mehrfach befahren, schwärmt Voigt. Zum Beweis für das bisher abgefahrene zeigt Voigt die Sohlen seiner Motorradstiefel, die vom Schalten nahezu durchgescheuert sind. Weiter 1000 Kilometer liegen noch vor den Beiden, bis sie am 24. Juli, genau um 15 Uhr, so Voigt, wieder zu Hause in Köln sein werden. Pannen, so Voigt, habe man unterwegs keine gehabt, nur die Hitze sei teilweise so groß gewesen, dass sie die Fahrt an manchen Tagen über Mittag unterbrochen hätten. Am meisten, so das weit gereiste Paar, hätte sie gewundert, wie wenig sie eigentlich von Deutschland kennen. Die deutsche Grenze jedenfalls kennen sie nun fast vollständig. Annette Senn, Leiterin der Breisach- Touristik betonte, dass in der Breisach die Grenze zum Nachbarn nur noch eine sehr untergeordnete Bedeutung hätte, da in der Europastadt nicht zuletzt nach der Öffnung der Grenzen diese nicht mehr spürbar wären. Diesen Gedanken nannte sie Ralf Voigt auch als Botschaft der Stadt an ihre Gäste aus Köln. Nach der Abkühlung von Außen wie Innen entführten Engelbert Hau, ebenfalls begeisterter Motorradfahrer, und seine Frau Swetlana die Besucher aus dem Rheinland zum erholsamen Teil des Tages. Hau stellt den Besuchern für die Nacht auf Diensteg unentgeltlich ein Zimmer mit Frühstück zur Verfügung. Ein Abendessen auf Kosten der Stadt Breisach erwartet die „Charity- Biker“ am heutigen Abend. REGIONALIA- Breisacher Nachrichten wünscht den Beiden eine gute Fahrt!