Regionalia
Bad-Krozingen
Montag, 23. Dezember 2024
ISSN 2698-6949
www.Regionalia.de/bad-krozingen
Zeitungen+Fernsehen für freies Wissen und wahre Information

Leser-Optionen

Artikel vorschlagen

NEU: 1-Klick Abo

Benutzer-Optionen

Services

 Service      Kontakt
  RSS     Impressum & Datenschutzerklärung
  Übersetzen

             

Weitere Ausgaben

DIE MODERNE ZEITUNG
Regionale Online-Nachrichten

Fremde Anzeigen

Noch kein Kommentar. Ersten Kommentar schreiben
Grün+Natur

Himalaya in Baden: Indian Summer mit der „Pavia indica". Blüten-Baum fand Baum-Asyl im sonnigen Baden.

Einer der schönsten Bäume der Welt blüht jetzt im Breisgau: Die „Aesculus indica“ aus dem Himalaya. (Bild: Regionalia)

Im milden Breisgau blüht künftig einer der schönsten Bäume der Welt: Die „Pavia indica“. Sir William Jackson Hooker, britischer Professor für Botanik und erster Direktor der berühmten „Royal Botanic Gardens“ in Kew, beschrieb diesen Prachtbaum 1859 erstmals unter diesem Basionym. Die „Indische Rosskastanie“ mit dem botanischen Namen „Aesculus indica“, oft auch heute noch „Pavia indica“ genannt, ist ein Laubbaum aus der Gattung der Rosskastanien (Aesculus). Wegen seiner imposanten Blüte zählt der Baum zu den schönsten Baumblühern der Erde. Dieses "Natur-Wunder" wurde von der Royal Horticultural Society (RHS), der königlich-britischen Institution für die Förderung der Gartenkunst, als besonders schöner Baum ausgezeichnet. Jetzt ist die Ansiedlung auch im sonnigen Baden gelungen. Parkschöpfer Werner Semmler hat vor über zehn Jahre in seinem „Queen-Auguste-Victoria-Park“ in Umkirch bei Freiburg drei Exemplare „eingebürgert“. Nach der Geschlechtsreife hat er aus ihren Kastanien Nachwuchs gezogen. Jetzt lässt er die alljährlich wiederkommende Freude an diesem schönen Blüten-Baum auch anderen interessierten Garten- und Parkbesitzern zukommen. Semmler überließ ihnen junge Bäumchen und berichtet über das "Himmlische Blühen" des Himalaya-Baumes jenseits von Himmelreich wie folgt: 

 

Baumbeschreibung:  Der Blütenbaum „Pavia indica" - Aesculus indica,

Die Indische Rosskastanie bringt im Frühsommer einen farbigen Himalaya-Regenbogen in schöne Gärten. Sie blüht später als die gewöhnlichen Rosskastanien und erfreut das Auge noch, wenn andere Bäume schon abgeblüht haben. Die 10 bis 17 cm langen, gestielten Laubblätter sind siebenfingrig, manchmal auch fünf- oder neunteilig. Sie treiben bronze aus und werden später mittelgrün. Die weiß-rosa-gelben Blüten-Rispen sind bis 30 Zentimeter lang und erscheinen Ende Mai bis Juli. Sie haben rosarote und gelbe Saftmale im Blütenzentrum. Der sommergrüne Baum gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse und stammt aus dem Himalaya, dem Gebirge mit den zehn größten Bergen der Erde. Nach Bestäubung der Blüten bilden sich im Herbst Kapselfrüchte, die dunkelbraune Kastanien enthalten.

Bevorzugte Lagen der  Baumschönheit "Aesculus indica“.

Die „Pavia indica“ benötigt milde Lagen und ist frostempfindlich. Im nordwestlichen Himalaya siedelte sie sich jedoch in dessen Monsunklima bis in Höhen von 3000 Metern über Pakistan, Kaschmir, Nordindien, Nepal, Bhutan und Tibet an. An den Wasserscheiden der Gebirge und am Fuß des 8848 Meter hohen Mount Everest erhält sie für ihr Wachstum fruchtbare Monsunregen und Kälteschutz und wird bis zu 30 Meter hoch. In Mitteleuropa benötigt sie milde Winter oder geschützte Lagen und wächst in eine Höhe von nur 15 bis 20 Metern. Auf den britischen Inseln und in Südeuropa erfreut die Pracht-Kastanie wegen ihrer bezaubernden und späten Blüte.

Himmlisches Blühen vom ‚Himalaya‘:
Die „Pavia indica“ erhielt Asyl in Baden und blüht jetzt südwestlich von Himmelreich.

So wie die Natur im Himalaya funktioniert, so dachte ich mir, funktioniert sie auch südlich und westlich von Himmelreich im Breisgau. Schließlich stammt der Name ‚Himalaya‘ aus der Zusammensetzung der Worte „hima“ (für Schnee) und „alaya“ (für Ort). Abseits des Schnees bei uns, im milden Oberrheingraben und an den Wasserabscheidungen der Schwarzwald-Berge im Markgräfler Land gibt es ein liebliches Klima  nicht nur für Reben, Obst und Gemüse, sondern auch für die schönsten Blütenbäume der Welt. Ich pflanzte in meinem „Queen-Auguste-Victoria-Park“ in Umkirch zwei junge Exemplare der „Aesculus Indicia“ und ein Exemplar ihrer Sonderform "Sydney Pearce". Sie haben sich während ihres Wachstums an das Klima gewöhnt und die letzten zehn Jahre alle strengen Winter gut überstanden. Inzwischen sind die drei Exemplare geschlechtsreif und fruchtend. Zunächst gingen die Früchte nicht auf, doch nach Stratifikation ihrer Samen ist mir die Nachzucht der „Pavia indica“ gelungen.

Auch zukünftige Generationen sollen ihre Freude an der schönen Baumblüherin finden.

Rund 20 junge Bäumchen meiner Nachzüchtung habe ich an andere Baum-Liebhaber und Parkbesitzer verschenkt. Auch Umkirchs Bürgermeister und Naturliebhaber Walter Laub kann seine Bürger bald mit der rosaroten Blüherin erfreuen; er hat die Baumgeschenke in den Parkanlagen der Gemeinde auspflanzen lassen. Drei Exemplare erhielt auch mein Nachbar, der Fürst von Hohenzollern. Der alte Gärtner des Fürsten hat im letzten Jahr ein Exemplar des Blumenbaumes im Schlosspark ausgepflanzt. Die junge „Pavia Indica“ hat kräftig zugelegt und erfreut sich bester Vitalität.(siehe Foto).  In einigen Jahren dürfte sich die Gegend (und die Menschen die uns nachfolgen) auf ihren „Indian Summer“ bei der Baumblüte und bei der goldgelben Herbstfärbung freuen.

In meinem Park habe ich auch noch andere der dreizehn Kastanien-Arten kultiviert, u.a. auch die besonderen Rosskastanien „Aesculus flava“ (Gelbe Pavie), „Aesculus pavia“ (Rote Pavie), „ Aesculus x carnea“ (Rotblühende Rosskastanie), „Aesculus turbinata“ (Japanische Rosskastanie“), „Aesculus neglecta Erythroblastos“(Carolina Rosskastanie) und die „Aesculus pavia“ (Mississippi-Kastanie).

Autor: Werner Semmler

  (Regionalia Deutschland, Artikel-Nr. 9320 ISSN 2698-6949)

Angelegt am 26.04.2014 11:53.

  Artikel drucken (Druckansicht)
 Artikel per Email weiterempfehlen
 Anonymer Hinweis zum Artikel
 Artikel verlinken
Artikel zu Social-Bookmarking-Diensten hinzufügen:
| Mehr


Aesculus indica: Der Blüten-Baum aus dem Himalaya zählt zu den schönsten Bäumen der Welt. (Bild: Regionalia)  

„Pavia indica“: Der Blüten-Baum „Aesculus indica“ bringt den Himalaya nach Baden (Bild: Regionalia)  

Indian Summer in Baden: Der Himalaya-Baum „Aesculus indica“ blüht in Umkirch. (Bild: Regionalia)  

Bis zu 30 cm lange Blüten-Rispen machen die „Aesculus indica“ zu den schönsten Bäumen der Welt (Bild: Regionalia)  

Der Blüten-Baum aus dem Himalaya: Die Rosskastanie "Aesculus indica" (Bild: Regionalia)  

Ein Regenbohgen aus Baum-Blüten: Gezaubert von der Aesculus indica (Bild: Regionalia)  

Goldgelbe Herbstfärbung: Indien Summer mit der „Aesculus indica“. (Bild: Regionalia)  

Sieben statt nur fünf Finger haben ihre Blätter: Goldgelbe Herbstfärbung: der „Aesculus indica“.. (Bild: Regionalia)  

Die Frucht der „Aesculus indica“: Aus diesen Kastanien wächst der schöne Blüten-Baum. (Bild: Regionalia)  

„Aesculus indica“ diese zwei Triebe aus dem Embryo der Kastanien-Frucht bringen den Blüten-Baum zu Welt. (Bild: Regionalia)  

Aus dem Embryo der Kastanien-Frucht „Aesculus indica“ wird der Baum: Die zwei Trieb für die Wurzel und den künftigen Baum haben aus der Frucht ausgeschlagen. (Bild: Regionalia)  

Diese "Aesculus indica" wird mit ihrer Blüte bald auch den Fürsten von Hohenzollern erfreuen: Der Gärtner Seiner Hoheit pflanzte sie in den Schlosspark der Hohenzollern. (Bild: Regionalia)  

Die Pavia-Indica: Wunderschöner Baumblüher in zartem ROSA. (Bild: Regionalia)  
   
 

Um Kommentare zu schreiben müssen Sie angemeldet sein.

0 Kommentar(e)

 


Seitenanfang

© 2009-2021 Regionalia – Regionale Online-Nachrichten – Zeitungen+Fernsehen für freies Wissen und wahre InformationImpressum & Datenschutzerklärung

23.12.2024 06:18:16
Ihre IP-Adresse: 18.227.52.111