Regionalia
Deutschland
Mittwoch, 4. Dezember 2024
ISSN 2698-6949
www.Regionalia.de
Zeitungen+Fernsehen für freies Wissen und wahre Information

Leser-Optionen

Artikel vorschlagen

NEU: 1-Klick Abo

Benutzer-Optionen

Slogan

DIE WAHRHEIT WIRD EUCH FREI MACHEN!

Services

 Service      Kontakt
  RSS     Impressum & Datenschutzerklärung
  Übersetzen

             

Weitere Ausgaben

DIE MODERNE ZEITUNG
Regionale Online-Nachrichten

Fremde Anzeigen

Noch kein Kommentar. Ersten Kommentar schreiben
Wissenschaft

Wissenschaft, die neues Wissen schafft: Fernseh-Interview mit Freiburgs "kleinen Einsteins" zu ihrem Hyperpolarisierungs-Clou.

Freiburgs kleine Einsteins finden Clou zur Hyperpolarisierung von Molekülen (Bild: wese)

Physikalischer Tanz mit "Sambadena" am Universitätsklinikum Freiburg? Der Clou für die Expression des Unsichtbaren? Schafften es diese Physiker, Moleküle direkt im MRT zu polarisieren, um zu erkennen, ob sie im gleichen Rhythmus marschieren und sie "Samba" oder "Wiener Walzer" tanzen?

Einer Forschergruppe unter dem Freiburger Einstein-Professor Jürgen Hennig gelang jüngst am Klinikum der Universität Freiburg ein sensationelles Experiment mit der Hyperpolarisierung von Kontrastmittel-Molekülen für die Magnetresonanz. Bisher wurde nämlich für die Hyperpolarisierung ein spezieller "Polarisator" benötigt (Anschaffungskosten bis zu 2,5 Millionen Euro). Mit dem neuen Verfahren ist dies nicht mehr der Fall. Der Clou der Physiker könnte künftig - durch die erreichte Signalverstärkung - dem MRT in Echtzeit ein besseres "Image" der Krankheiten liefern.

„Mit dem von uns SAMBADENA genannten Verfahren können wir Kontrastmittel für die Hyperpolarisations-MRT viel billiger, einfacher und schneller herstellen als bisher“, sagte Projektleiter PD Dr. Jan-Bernd Hövener, Forschungsgruppenleiter des „Emmy Noether-Programms“ für freie Wissenschaftler in der Medizinphysik.

Die Magnetresonanztomographie arbeitet mit einem Schnittbildleser, mit dem Zellstrukturen dargestellt werden können. In einem künstlichen Magnetfeld werden die magnetischen Momente von Wasserstoffatomen im Körpergewebe ausgerichtet, durch Radiofrequenzwellen angeregt und ihre Spinpolarisation vermessen. Die sogenannte „Hyperpolarisierung“ der Kontrastmittel-Moleküle bewirkt, dass sich ein weit größerer Anteil von Atomen magnetisch ausrichtet. Bisherige Versuche waren stets mit dem Problem behaftet, dass für die Hyperpolarisierung der Kontrastmittel ein extra Gerät gebraucht wurde, das oft mit hohen Anschaffungs- und Betriebskosten verknüpft war. Das stellte ein extremes Hindernis für die Erforschung und Anwendung der Hyperpolarisierung dar.

Diplom-Physiker und Doktorand Andreas Schmidt sagt als Erstautor der wissenschaftlichen Erstveröffentlichung: „Zum ersten Mal ist es uns nun möglich, die Injektionmoleküle innerhalb weniger Sekunden, direkt am Einsatzort (im MRT-Gerät selbst) zu hyperpolarisieren. Unser Ausgangsprodukt sind die Moleküle. Diese verändern wir über eine homogenkatalytische Hydrierung mit Parawasserstoff. Anschließend strahlen wir elektomagnetische Wellen mit ganz bestimmten Frequenzen, Amplituden und Dauern ein. Dadurch verändert das Molekül nun seine physikalischen Eigenschaften so, dass es vom MRT besser gesehen wird. Nach der Injektion der Moleküle in einen Organismus empfangen wir - durch diese Vorbehandlung - Signal von den Orten im Körper in denen sich die Moleküle bewegen. Wir erhalten also einen Kontrast zwischen Stellen an denen die Moleküle verkehren und den Positionen, wo sie sich nicht aufhalten. Wir arbeiten nun daran, unsere Methode auf Moleküle anzuwenden, die mit krankhaft veränderten Zellen, wie Tumoren und Metastasen, wechselwirken. Mit anderen Hyperpolarisierungs-Verfahren haben Wissenschaftler bereits gezeigt, dass dadurch krankes von gesundem Gewebe unterschieden und wertvolle Informationen über veränderten Stoffwechsel gewonnen werden können“.

Die Forscher hoffen nun, dass die SAMBADENA-Methode rasch weiterentwickelt und für die Untersuchung von Krankheiten und deren Bildgebung genutzt werden kann.

Über den Erfolg der Freiburger Wissenschaftler für die Bildgebung im MRT-Schnittleser berichtete am 5.3.2017 (in einer sogenannten wissenschaftlichen Erstveröffentlichung) die angesehene globale englischsprachige Wissenschaftszeitschrift "Nature Communications".

Wir führten mit dem Forschungsdirektor Professor Jürgen Hennig, dem Gruppenleiter und Letztautor Dr. Jan-Bernd Hövener und den Doktoranden Andreas B. Schmidt (Erstautor) und Stephan Berner (Zweitautor) dieses Fernsehinterview. 

Mitgewirkt an den Forschungsergebnissen und der Erstveröffentlichung haben ausweislich des Artikels diese Wissenschaftler: A. B. Schmidt, S. Berner, W. Schimpf, C. Müller, T. Lickert, N. Schwaderlapp, S. Knecht, J. G. Skinner, A. Dost, P. Rovedo, J. Hennig, D. von Elverfeldt und J.-B. Hövener.

Original-Titel der Studie: Liquid-state carbon-13 hyperpolarization generated in an MRI system for fast imaging    DOI: 10.1038/NCOMMS14535

Link zur Erstveröffentlichung des Forschungsberichts in der Zeitschrift Nature Communication

www.nature.com/articles/ncomms14535

Gemeinsame Pressemitteilung des Universitätsklinikums Freiburg und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung, DKTK

www.uniklinik-freiburg.de/nc/presse/pressemitteilungen/detailansicht/presse/1182.html

Sie sehen den Film auf Ihrem Computer am besten mit einem "Adobe Flash Player." Ihre Firewall muss Sie berechtigten, Filme im globalen Internet anzuschauen.

Autor:  wese (Regionalia Deutschland, Artikel-Nr. 12589 ISSN 2698-6949)

 

Angelegt am 07.03.2017 16:24.

  Artikel drucken (Druckansicht)
 Artikel per Email weiterempfehlen
 Anonymer Hinweis zum Artikel
 Artikel verlinken
Artikel zu Social-Bookmarking-Diensten hinzufügen:
| Mehr

 

Um Kommentare zu schreiben müssen Sie angemeldet sein.

0 Kommentar(e)

 


Seitenanfang

© 2009-2021 Regionalia – Regionale Online-Nachrichten – Zeitungen+Fernsehen für freies Wissen und wahre InformationImpressum & Datenschutzerklärung

04.12.2024 09:26:14
Ihre IP-Adresse: 3.23.101.60